MBA Linkenbach mit Airwall
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Die seitliche Luftwand ist gleichwertig mit einer Luftschleuse

Die deutsche Gesetzgebung definiert für die Abfallbehandlung hohe Anforderungen zur Vermeidung von Immissionen. In der 30. BImSchV[1] und der AbfAblV[2] wird gefordert, dass die Mechanisch-Biologische Abfallbehandlung (MBA) vollständig gekapselt wird, so dass unbehandelte Abluft nicht entweichen kann.

Die IGM, Ingenieurgemeinschaft Fricke und Turk, hat 2004 gezeigt, dass eine Luftwand solche Anlagen ebenso gut abkapselt, wie Luftschleusen.

Die Versuche wurden bei der MBA Linkenbach durchgeführt.

Was ist Mechanisch-biologische Abfallbehandlung?

In einer mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) wird Müll aus Haushalten und Unternehmen sortiert und behandelt.

Versuchsanordnung

Die MBA Linkenbach betreibt eine Anlieferungshalle, die zur Abscheidung von flüchtigen organischen Verbindung-en (VOCs) über eine Absaugung verfügt. Dadurch entsteht bei geschlossenem Tor Unterdruck. Der Frischluftausgleich erfolgt über Unterdruckjalousien.

Diese Halle verfügt über ein Tor, dessen offener Bereich 5,85 m hoch und 4,06 m breit ist. Daran wurde außen eine Luftwand mit seitliche stehenden Druckmodulen mit 14 mm breiten Düsen installiert.

Zur spezifischen Einstellung der Luftwand können der Winkel der Düsen zur Tormittellinie (um 15° nach innen und außen) und die Leistung der Ventilatoren (stufenlos bis 5.000 m3/h und 1.000 Pa Druck) verändert werden.

Zur optischen Überprüfung der Funktionalität der Luftwand-Pilotanlage wurde in der Halle künstlicher Nebel erzeugt und die Luftwandanlage ein-gestellt.

Durchführung

Die folgenden Versuche wurden an zwei Tagen bei leichter Bewölkung und vereinzelten Schauern durchgeführt. Der Wind blies mit 0,2 m/s (windstill) bis 3 m/s (dies ist bereits deutlich spürbar) meist aus dem Süden aber mit deutlicher Verwirbelung. Die Außen-temperaturen lagen zwischen 14°C und 19 °C.

Der Geruch wurde mit geschlossenem und offenem Tor sowie mit ein- und ausgeschalteter Luftwand an fünf definierten Abständen zur Luftwand und unterschiedlicher Höhe gemessen.

An diesen Stellen wurden jeweils 6 Liter Luftproben über die gesamten Breite des Tores entnommen. Die olfakto-metrischen Untersuchungen der Abluftproben wurden nach DIN EN 13725 vom Juli 2003 im Labor der Universität Bonn, Institut für Land-technik, durchgeführt[3].

Über die Bestimmung der Geruchs-stoffkonzentration hinaus wurden die Probanden nach jeder Probe aufgefordert, die Geruchsart zu beschreiben.

Ergebnis und Fazit

Die LWT ist im Hinblick auf das Vermeiden von Emissionen technisch gleichwertig zu Luftschleusen, wie sie durch die TA-Luft[4] zur Kapselung auch für Anlagen zum Kompostieren, Vergären und Trocknen von Abfällen gefordert werden.

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Die LWT-Airwall ist im Hinblick auf das Vermeiden von Emissionen technisch gleichwertig zu Luftschleusen, wie sie durch die TA-Luft[4] zur Kapselung auch für Anlagen zum Kompostieren, Vergären und Trocknen von Abfällen gefordert werden.
Dr.-Ing. Rainer Wallmann

Darüber hinaus sind Luftwände günstiger bei den Investitions- und den Betriebskosten. Zudem sind Ein- bzw. Austragsvorgänge schneller. Allerdings muss die Regelung der Luftwand so eingestellt sein, dass zuerst die Luftwand aufgebaut und erst anschließend das Tor geöffnet wird.“

[1] 30. Bundesimmissionschutzverordnung

[2] Abfallablagerungsverordnung

[3] Dabei wurde der Olfaktometer „Mannebeck TO8“ der Fa. ECOMA GmbH eingesetzt.

[4] Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft, TA-Luft