Rauchschutz – nicht zu verwechseln mit Brandschutz - ist ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Sicherheitskonzepte. Rauch und Dämpfe sind oftmals giftig und genauso gefährlich wie Feuer. Aber welche Bereiche sollten rauchfrei gehalten werden und welche Möglichkeiten gibt es?
Dieser Artikel beschäftigt sich mit Systemen, die durch Luftdruck Rauch fernhalten und für Rauchabzug sorgen. Er zeigt auch auf, wie diese Systeme von Luftwänden profitieren und auch Türen rauchfrei bleiben.
Inhalt:
Rauchfreie Fluchtwege sind wichtig, weil es in Räumen vieles gibt, was brennt. Manchmal sind aber auch zwei oder drei davon vorgeschrieben. Es ist ein Dickicht an Vorschriften (die Normenreihe DIN EN 12101 bspw. hat bereits 13 Teile), das sich mit dem Begriff „Sicherheitstreppenraum“ wunderbar veranschaulichen lässt (Sicherheitstreppenhaus ist wohl falsch).
Im Wesentlichen gibt es drei grundsätzliche Prinzipien, um Fluchtwege rauchfrei zu halten. Man kann diese außen bauen und nimmt an, dass man in frischer Luft flüchtet. Natürlicher Rauchabzug (NRA) besteht oft aus Lucken (oder Klappen) in Dächern. Möchte man den Abzug des Rauches beschleunigen, dann setzt man zusätzlich mechanische Systeme ein (Mechanischer Rauchabzug, MRA).
MRA schafft rauchfreie Räume durch Überdruck: Wenn es brennt oder gefährliche Gase in der Luft liegen, dann werden Sicherheitsräume aufgepumpt. Dies erreicht man durch leistungsstarke Ventilatoren und der Zufuhr frischer Luft. Durch günstig angeordnete Klappen kann man diese Luft damit aus dem Raum blasen.
Allerdings möchte man auch rauchfreie Türen. Durch offene Türen geht dieser Überdruck verloren, und Rauch strömt hindurch, wie durch andere Öffnungen.
RDA sind eine Rauch- und Wärmeabzugsanlage (RWA) von vielen. Süla Anlage (Sicherheits-Überdruck-Lüftungs-Anlage) ist der Markenname eines Herstellers.
Diese Systeme nutzen Ventilatoren und Klappen, die sich bei einem bestimmten Druck öffnen und dafür sorgen, dass Luft und Rauch ausgeblasen werden können. Beispielsweise hat ein „Treppenraum“ unten einen Ventilator, der läuft, wenn es brennt, und im Dach eine Klappe. Bessere Systeme kann man auch zur normalen Belüftung der Sicherheitstreppenräume nutzen.
Druckbelüftungsanlagen (DBA) sind anscheinend das gleiche wie RDA oder SÜLA. Diese Anlagen werden oft Treppenhäusern, Aufzugsschächten oder Fluchtkorridoren verwendet.
Schwer ist es nicht: Um die Rauchbarriere zu gewährleisten muss die Druckdifferenz nur zwischen 10 und 50 Pa (Pascal) liegen. Das ist nichts, wenn man bedenkt, dass die Atmosphäre auf Meereshöhe 101.325 Pa beträgt, und der Unterdruck im Pleuraspalt (Im Zwergfell der Bereich zwischen Brustfell und Lungenfell), der uns atmen lässt, 500 Pascal erreicht.
SÜLA, RDA, RWA, DBA sind keine Raketenwissenschaft. Aber das Prinzip ist weit verbreitet. Auch Reinräume oder Operationssäle werden durch Überdruck geschützt.
Türen bleiben bei all diesen Anwendungen ein Problem: Sind sie auf, strömt Luft hindurch. Ohne Luftwände reduziert das den Überdruck und Rauch kann sich ungehindert ausbreiten.
DDA wollen besser sein. Differenzdruck hört sich viel wissenschaftlicher als Druckunterschied, ist aber meistens auch ein Überdruck. Sonst bräuchte man Unterdruck, der meistens nicht absichtlich verwendet wird, es sei denn, man trainiert für eine Besteigung des Mount Everest.
Ein PDS (Pressure Differential System, englisch für Differenzdrucksystem) scheint sich vor allem durch die mechanische oder elektronische Regelung des Drucks von Rauchschutzdruckanlagen zu unterscheiden.
Am häufigsten wird die zur Öffnung einer Tür nötige Kraft angeführt, die 100 N (Newton, etwa 10 kg) nicht überschreiten darf, damit auch Kinder oder ältere Personen die Tür noch öffnen können, wenn die Anlage in Betrieb ist. Der Überdruck wird gesenkt, wenn jemand eine Tür öffnen will. Der Druck kann erhöht werden, wenn die Türen geöffnet sind.
Deshalb eignen sich diese Systeme besser für Hochhäuser, Tunnel, Krankenhäuser und Sicherheitsbereiche, also überall dort, wo mit einem hohen Personenaufkommen zu rechnen ist.
Leider strömt auch bei diesen Anlagen Rauch durch geöffnete Türen.
Erstaunlicherweise scheinen in Deutschland recht geringe Anforderungen bei offenen Türen zu bestehen. Man geht davon aus, dass die Geschwindigkeit der kontaminierten Luft durch diese Türen nicht mehr als 2 m/s beträgt. Zum Vergleich: Das ist das untere Ende von Windstärke 2, also wenig.
Viele Erbauer und Betreiber von Gebäuden in Deutschland vertrauen lieber auf die Hilfe des Staates. Denn aus gut unterrichteter Quelle wissen wir, dass deutsche Feuerwehren leistungsstarke Ventilatoren an Bord haben. Damit blasen sie gegen Türen, um diese rauchfrei zu halten. Gerade Eingangstüren sind offen, wenn es brennt.
Diese Lösung hat jedoch einige klare Nachteile:
Luftwände trotzen Windstärke 2, etwa 10 km/h. Windstärke 3 ist möglich (20 km/h, der übliche Wind an der Küste).
Unsere Airwall Compact F hält den erforderlichen Überdruck von SÜLA-, RDA- und DDA-Anlagen barrierefrei aufrecht, bei offener Tür.
Ein herausragendes Beispiel für die Leistungsfähigkeit unserer Anlagen ist die Zusammenarbeit mit Jomos in der Schweiz. Zahlreiche Gebäude wurden mit unserer Airwall Compact F ausgestattet, um im Brandfall für maximalen Rauchschutz zu sorgen.
Wir können das auch außerhalb der Schweiz. Damit der Fluchtweg selbst unter widrigsten Bedingungen sicher ist. Egal ob „rauchfrei“ oder „raucharm“.
Gerade in kritischen Situationen sind alle andere Arten von Luftschleusen wie bspw. Schiebetüren, zwei Türen nacheinander oder Vorhänge ungeeignet. Denn die Flüchtenden wollen barrierefrei hindurch, ohne etwas öffnen zu müssen.
Überdrucksystem sollten über gesonderte Stromkreise abgesichert sein, damit sie funktionieren, wenn es brennt. Über die gleichen Mechanismen kann unsere Airwalls und offene Türen absichern, ohne auf die Feuerwehr zu warten.
Luftwände (Airwalls) sind ein essenzieller Bestandteil moderner Rauchschutzkonzepte. Sie bieten sofortigen und automatisierten Schutz im Brandfall – ein Vorteil, der in Ländern wie der Schweiz erfolgreich umgesetzt wird. Die Abhängigkeit von externen Lösungen, wie Feuerwehrventilatoren, kann zu Verzögerungen und zusätzlichen Risiken führen.
Insbesondere in Zusammenarbeit mit Partnern wie Jomos in der Schweiz haben sich unsere Systeme als verlässliche Lösung bewährt. Sie bieten eine Kombination aus Sicherheit, Flexibilität und Effizienz, die entscheidend ist, um Menschenleben zu schützen und Sachschäden zu minimieren.
Wenn Sie mehr über unsere Rauchschutzdruckanlagen erfahren möchten oder eine individuelle Beratung wünschen, kontaktieren Sie uns gerne. Gemeinsam schaffen wir die perfekte Lösung für Ihre Anforderungen.